Der Entschluss steht: ein Tresor muss her! Aber wie geht es nun weiter – was muss ich beachten? Die Verankerung am passenden Stellplatz ist eine wichtige Überlegung im Vorfeld. Häufig stellt sich die Frage, ob der Tresor überhaupt verankert werden muss. Bei Wertschutzschränken ist es in vielen Fällen durch die Versicherung verpflichtend, bei Feuerschutztresoren ist es optional. Prinzipiell ist eine Verankerung immer sinnvoll und von uns empfohlen. Denn jede Hürde, die einem Einbrecher gestellt wird, macht diesem das Leben schwer: Verankern, verdecken, verstecken!
Vorgaben der Versicherung
Wie erwähnt sind bei Einbruchschutztresoren immer Vorgaben der Versicherung zu beachten. Schließlich möchten Sie im Fall der Fälle nicht von dieser im Regen stehen gelassen werden. Im privaten Bereich ist die Hausratversicherung zuständig, gewerblich läuft es meist über die Geschäfts- oder die Vermögensversicherung. Die Versicherungssummen orientieren sich an den zertifizierten Sicherheitsstufen bzw. Widerstandgraden der Tresore. Die ordnungsgemäße Verankerung wird in die Bewertung meist einbezogen. In manchen Fällen kann auch eine Verankerung durch zertifiziertes Fachpersonal bindend sein. Bei Waffenschränken oder BTM-Tresoren ist dies zum Beispiel gesetzlich vorgeschrieben. Für den allgemeinen Gebrauch gibt es frei vom Versicherer bestimmbare Vorgaben, ab welchen Gewicht ein Safe nicht mehr zwingend verankert werden muss. Die Angaben schwanken von 200 kg im Privaten, bis 1.000 kg im gewerblichen Nutzen. Ein Vorgespräch mit Ihrem Versicherungsvertreter hilft in jedem Fall, auch abseits des gesetzlichen Rahmen weiter.
Was muss ich bei meinen Vorüberlegungen beachten?
Als nächster Schritt steht die Wahl des Stellplatzes an. Wohin kommt der Tresor und wo kann ich ihn verankern? Der Aufstellort sollte eine ebene Fläche bilden und der Safe sollte bündig an Wand und Boden abschließen. Bei sehr schweren Tresoren immer die Traglast der Decke im Auge behalten! Nutzen Sie bestenfalls alle gegebenen Möglichkeiten. Sprich: hat der Tresor vorbereitete Bohrungen an Wand und Boden, sollten diese, sofern die Gegebenheiten passen, auch genutzt werden. Vergewissern Sie sich im Vorfeld welche Baustoffe vorliegen, denn unterschiedliche Materialien erfordern spezielle Dübel. Sollte die Immobilie im Bau oder Umbau sein, lassen Sie den Tresor als festes Element so früh wie möglich in Ihre Planungen mit einfließen.
Bodenverankerung des Safes
Achtung Fußbodenheizung! Eine engmaschig verlegte Fußbodenheizung ist logischerweise ein Ausschlusskriterium für jede Bohrung im Bodenbereich. Bei einer im Bau befindlichen Heizungsanlage sollte daher direkt eine Aussparung am angedachten Tresorstandort eingeplant werden. Gleiches gilt auch für andere Leitungen jeglicher Art. Als nächstes stellt sich die Materialfrage. In Neubauten sind Decken und Böden meist aus Beton. Dieser hat in der Regel statisch mehr als ausreichend Traglast und eignet sich bestens zur Verankerung mit Schwerlastankern. Eine saubere Bohrung genügt, der Anker wird gesetzt und hat perfekten Halt. Möglicher Estrich muss jedoch überbrückt werden, sprich die Bohrung muss ein wenig tiefer gehen, so dass der Anker in den Beton reicht. Wenn nötig nutzen Sie hierfür eine entsprechend längere Gewindestange. In den Estrich kann aufgrund der Brüchigkeit nicht verankert werden. In Altbauten finden wir meist Holzböden vor. Der Fachhandel bietet diverse Materialien, um in Massivholz fest zu verschrauben. Achtung Mietwohnung: Sprechen Sie vorab mit Ihrem Vermieter, gerade wenn zum Beispiel Parkettböden von der Bohrung betroffen sein sollten!
Wandverankerung im Mauerwerk
So wie zu jedem Topf der passende Deckel zu wählen ist, muss für jeden Mauertyp die passende Dübelvariante herangezogen werden. Betonwände sind die beste Voraussetzung. Einfache Bohrung, fester Halt. Einzige Ausnahme bildet der Porenbeton. Hier empfehlen wir eine fachmännisch durchgeführte Verankerung, da dieser strukturell brüchiger ist. Auch an Ziegelwände lässt sich ein Tresor sehr gut befestigen, jedoch muss vorbereitend die Bohrstelle so gewählt werden, dass mittig im Stein verankert wird. Der Mörtel in den Fugen bietet nicht ausreichend halt. Auch Ziegel haben unterschiedliche Arten und können beim Anbohren Risse bekommen. Erinnern Sie sich an vorige Bohrungen wie der Ziegel „reagiert hat“ und achten Sie auf eine gleichmäßige und saubere Bohrung. Natürlich wollen wir Wandtresore an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Diese werden fest in die Wand integriert. Das erfordert entweder Planung direkt im Bau oder eine festgelegte Montagestelle. Ein nachträgliches Versetzen ist schließlich nur mit hohem Aufwand zu realisieren. Die Vorteile von Wandtresoren liegen auf der Hand: fest in der Wand verbaut bieten sie wenig Angriffsfläche, lassen sich nicht rausreißen und sind leicht hinter Wanddekoration zu verstecken.
Keine Verankerung mit dem Mauerwerk möglich – Was nun?
In manchen Fällen steht man vor vollendeten Tatsachen und eine Verankerung am Bauwerk ist partout nicht möglich. Hier gilt der Grundsatz: selbst die einfachste Befestigung ist besser als keine Befestigung! Kleine Möbeltresore lassen sich in wenigen Schritten einfach im Schrank verbauen. Durch den verdeckten Gebrauch innerhalb eines Schrankes bietet sich sogar der Vorteil, dass der Safe von außen nicht sichtbar ist. Nutzen Sie an den Vorbohrungen Holzschrauben. Sollte das Holz nicht genug Futter für die Schraube bieten, kann eine Gewindestange mit Gegenkonter die Lösung sein. Lose stehende oder nur leichtmontierte Safes hingegen sind einfache Beute. Sie werden im Ganzen mitgenommen und später vom Einbrecher an einem ruhigen Ort zerlegt.
Eine sichere Sache: Fachmännische Montage
In den meisten Fällen lässt sich die Montage des Tresors in wenigen Schritten einfach selbst vollführen. Dennoch raten wir immer zu einer fachmännischen Montage. Die Monteure erstellen Ihnen anschließend einen Beleg für die Versicherung über die ordnungsgemäße Durchführung. So haben Sie zum einen die Sicherheit, dass der Safe fest verankert ist und zum anderen können Sie beruhigt sein, dass die Versicherungsrichtlinien eingehalten sind und im Schadensfall eine problemlose Abwicklung möglich ist. Wichtig an dieser Stelle ist es zu erwähnen, dass Bohrungen am Tresor-Korpus nicht eigenständig durchgeführt werden sollten! Hierdurch verliert jeder Safe seine Zertifizierung, egal ob Feuerschutztresor oder Wertschutzschrank. Sollte eine zusätzliche Bohrung unerlässlich sein, sprechen Sie vorab mit uns und lassen die Bohrung direkt vom Hersteller durchführen.